Im Rahmen der Haushaltsberatung im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Digitalisierung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Täger,
Die FDP Fraktion bittet sie, den nachfolgenden Antrag im Zuge der anstehenden Haushaltsberatung auf die Tagesordnung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Digitalisierung zu setzten.
Antrag:
Für die bereits in diversen Ausschüssen angedachte, und für das ISEK eigentliche vorgesehene Umgestaltung des Bürgerparks zu einem generationsübergreifenden Treffpunkt sollen Haushaltsmittel für Planungsleistungen eingestellt werden.
Ansatz für das Jahr 2021: 25.000 €
Ansatz für das Jahr 2022: 40.000 €
Die Haushaltsmittel sollen der vorbereitenden Planung für die anschließende Durchführung dienen. Auf eine Budgetierung der eigentlichen Maßnahme wird hier bewußt verzichtet, da zum
jetzigen Zeitpunkt die zukünftige wirtschaftliche Lage nicht vorhersehbar ist und von den Ergebnissen der Planung mit einer evtl. Bürgerbeteiligung abhängt. Eine zeitnahe Grundlagen- und Bedarfsermittlung wir angestrebt.
Eine übergreifende Betrachtung aller Ortsteile mit eventuellen „Ablegern“ des Konzeptes soll mit in den Fokus rücken.
Begründung:
Treffpunkt Bürgerpark als Kommunikationspunkt, Abenteuer-Spielplatz, Outdoor Sport und Begegnungsstätte für Jung und Alt.
Das beschriebene Projekt sollte als Entwurf zu sehen sein, welcher in einem laufenden, gemeinsamen Prozess mit allen Beteiligten Gestalt annehmen sollte.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung eines kinder- und familienfreundlichen Umfeldes gehört zu den herausragenden Faktoren, um als Kommune im steten Wettbewerb um kluge Köpfe, fleißigen Händen und zukunftssicheren Betrieben zu bestehen.
Als ein Baustein dieser Entwicklung schlagen wir einen Abenteuer Kinderspielplatz XXL mit Freizeit-Sportanlage als integrierendem Treffpunkt für Jung und Alt vor. Es könnte damit in Senden ein Kommunikationspunkt geschaffen werden, der Barrieren abbaut und
ein offenes Miteinander fördert, in dem sich die Generationen begegnen, ins Gespräch kommen und mögliche Einsamkeit z.B. im Alter, durch lebendiges Miteinander vermieden wird.
Es geht hierbei um einen zentrumsnahen Bereich z.B. im Bürgerpark, mit modernen, spannenden Spiel- und Erlebnismöglichkeiten für Kinder aller Nationen.
Besonders wichtig ist es hierbei, dass die Kinder und Jugendliche ihre Phantasie und Kreativität frei ausleben können. Das bedeutet: Es sollte nicht nur vielfältige Spielgeräte geben, sondern auch solche, die nicht vorgeben, was damit gemacht wird. Die Kinder / Jugendlichen sollen so mental und körperlich herausgefordert werden. Ein AbenteuerSpielplatz muss zum Spielen animieren, und zwar zum langen spielen. Und spielen heißt auch: sich bewegen.
Auf einem solchen „Abenteuer“-Spielplatz sammeln Kinder ihre Umwelterfahrungen, lernen Koordination und entwickeln motorische Fähigkeiten. Bewegungen, die für das Gesamtkonzept Körper extrem wichtig sind. Wie hoch kann ich klettern? Wie weit kann ich springen?
Wie viel Kraft hat mein Körper? Auf diesem „Abenteuer“-Spielplatz testen Kinder auch ihre Grenzen aus. Sie lernen, sich selbst einzuschätzen, entwickeln sich aber auch weiter und gewinnen Selbstbewusstsein.
Deshalb gehört es auch dazu, dass mal etwas nicht klappt. Entscheidend ist immer, dass die Kinder selbst mit den Geräten klarkommen, nicht von den Eltern hochgehoben oder entlang geführt werden müssen. Sie sollen sich den Raum selbst erobern. In der Europäischen Spielplatznorm ist z.B. auch vorgegeben, dass man sich durchaus auch mal weh tut. Beim ersten Mal fällt man auf die Nase, beim zweiten Mal auf die Hände und beim
dritten Mal gar nicht mehr. Der Spielplatz kann als Vorbereitung auf das spätere Leben gesehen werden, denn da läuft auch nicht alles glatt.
Ein Trend kann eher mit Sorge beobachtet werden. Bei vielen Eltern hat ein gewisser Kulturwandel stattgefunden. Der hat u.a. auch dazu geführt, dass bei immer mehr Spielplätzen die Sicherheit ein sehr großes Bedürfnis ist: kleinere Spaltbreiten, niedrigere Höhen, mehr Fallschutz. „Wenn wir aber Spielplätze bauen, die vor allem sicher sind, fordern sie die Kinder nicht mehr heraus, und sie lernen weniger.“ (Positives Gegenbeispiel im Südpark Münster)
Gleichberechtigt soll hierbei ein Bereich für Jugendliche / junge Erwachsene integriert sein. Hierbei ist ein Wandel bei „Outdoor“-Erlebnissen zu beachten. Neben einem Mountainbike-Parcours (wie zuletzt für Bösensell vorgeschlagen), könnte auch der „Parkoursport“ als Teil der Überlegungen Platz finden. Hier üben sich Jugendlichen und junge Erwachsen in der Kunst der effektiven Fortbewegung aus eigener Kraft. Durch Springen, Klettern, Laufen, Balancieren. (WN 16. Januar 2021 bzw. https://www.parkour-muensterev.de). (Skater, Parkoursportler und Mountainbiker mischen sich hierbei. Beispiele in Münster, Drensteinfurt, Ahlen, Osnabrück.)
Outdoor-Sportgeräte für Senioren. Gesundheitsbewusste Menschen erfreuen sich in Parks und Grünanlagen immer größerer Beliebtheit. „Seniorenspielplätze“ z.B., speziell auf die Aktivitäten älterer Menschen ausgerichtet und mit abwechslungsreichen Fitness- und Trainingsgeräten ausgestattet sind ein beliebter Treffpunkt. Besucher aller Altersgruppen
treffen sich regelmäßig zu sportlicher Betätigung auf dem “Mehrgenerationenspielplatz“. An der frischen Luft und mit speziellen Outdoor-Fitnessgeräten, wie beispielsweise der Beinwippe oder dem Balancebalken. Dort werden Muskeln und Motorik trainiert und
nebenbei soziale Kontakte geknüpft. Eine solche Anlage könnte auch dazu beitragen, den Konflikt „Beruf und Familie“ zu entschärfen. Könnten doch Großeltern mit den Enkeln/innen die gemeinsame Freizeit mitgestalten. (Sportliche Betätigung ist hierbei kein „Pflichtprogramm“ sondern nur ein Angebot. Maxischach oder mit den Enkeln zusammen zu sein ist selbstverständlich auch völlig ausreichend)
Idealerweise bietet der Standort im gewünschtem, vorderen Bürgerpark eine Chance für die Herrenstraße, wird doch seit langem beklagt, dass an deren Ende ausreichende Anziehungspunkte fehlen. Es geht bei diesem „Treffpunkt“ um ein echtes „Bürgerprojekt“, als Investition in die Zukunft unserer Gemeinde. Bei welchem alle Sendener Bürgerinnen und
Bürger einbezogen werden. Dies mit dem Ziel eines stärkenden und umfassenden Sendener „WIR-Gefühls“ für alle hier lebenden Menschen.
Fazit: Das Projekt „Treffpunkt Bürgerpark“ könnte unserer Gemeinde Senden ein weiteres „Alleinstellungsmerkmal“ im Wettbewerb um fleissige Hände und kluge Köpfe verschaffen und unser Profil Senden als „Familienstadt“ weiter schärfen.